Hast du gewusst...?
Verwandlungskünstler, Intelligenzbestien, achtarmige Banditen: Oktopusse sind vielfältiger als es auf den ersten Blick scheint... und auch hinter Mimica steckt ein wenig mehr...
Der Name des Spiels
Mimica ist der rätoromanische Ausdruck für Mimik, Mienenspiel. Das Wort "Mimik" ist eng verwandt mit dem Wort "Mimikry", was grob übersetzt Nachahmung oder Nachahmerei bedeutet. Dabei ist der Begriff "Mimikry" bekannt aus der Biologie und wird für die Nachahmung von verschiedensten sicht-, hör- oder riechbaren Signalen durch Tiere und Pflanzen verwendet. Diese Tiere und Pflanzen verschaffen sich durch die Nachahmung Vorteile gegenüber ihren Feinden oder ihrer Beute.
Beispiele dafür gibt es verschiedenste. So imitieren beispielsweise mehrere Schwebefliegen-, Käfer- und Schmetterlingsarten Wespen oder Bienen und gaukeln dem Fressfeind so vor, ebenfalls gefährlich zu sein. Sie werden seltener angegriffen und haben so einen angeboren Schutz.
Eine andere Art der Mimikry zeigt beispielsweise eine Orchideenart, die mit ihrem Aussehen und Anfühlen der Blütenblätter eine Bienenart imitiert. Zur Nachahmung dieser Äusserlichkeiten kommt das Verbreiten eines Dufts, der dem Sexuallockstoff derselben Bienenart zum Verwechseln ähnelt. Die so angelockten männlichen Bienen helfen durch ihr Kommen die Blüten zu bestäuben.
Im Namen Mimica ist also die Verwandlungs- und Tarnkunst enthalten, die in der Kommunikation zwischen Tieren und Pflanzen eine herausragende Rolle spielt.
Das Maskottchen
Oktopusse oder Oktopoden heissen übersetzt «Achtfüsse» und kommen aus der Familie der Echten Kraken. Den Namen verdanken sie ihren acht Armen, die sie unabhängig voneinander bewegen und mit denen sie aus dem Stand in sämtliche Richtungen schwimmen können. Allein dieser Umstand stellt die Wissenschaft bis heute vor ein Rätsel: Noch ist nicht klar, wie Oktopusse ihre Arme steuern, ohne dass sie einander in die Quere kommen.
Für einen Roboter mit den gleichen Fähigkeiten bräuchte es eine unvorstellbare Rechenkraft allein schon für die Koordination der Arme. Diese dienen den Oktopussen übrigens nicht nur zur Fortbewegung, dem Ertasten des Untergrunds oder dem Greifen von Dingen, sondern auch zum Riechen und Schmecken. Dabei haben sie einen Lieblingsarm, den sie besonders häufig benutzen.
Neben den acht Armen haben Oktopusse drei Herzen und ein Gehirn, welches nicht nur im Kopf sitzt, sondern mit seinen feinen Verästelungen bis weit in die Arme reicht. Dabei ist unklar, wo das Gehirn genau anfängt und wo es aufhört. Hingegen klar ist, dass Oktopusse sehr lernfähig sind und in gewissen Situationen gar planvolles Vorgehen beweisen. Dies wenn sie beispielsweise eine Kokosnussschale mit sich mitschleppen, um sie dann bei Gelegenheit als Unterschlupf zu benutzen.
Ähnlichkeit mit dem Menschen
Dem Menschen und anderen Wirbeltieren gemein sind auch das Kurz- und Langzeitgedächtnis, der Schlaf, das spielerische Erkunden von Gegenständen und die Fähigkeit, Individuen anderer Spezies zu erkennen. Oktopusse sollen sogar Menschen voneinander unterscheiden und diese «mögen» oder «nicht mögen» können. So spritzen sie in Ungnade gefallenen Tierpflegern beispielsweise gerne mal Wasser ins Gesicht.
Ein weiteres Beispiel ihrer Intelligenz: In einem Aquarium in Neuseeland suchte ein Oktopus regelmässig andere Becken auf, um die darin befindlichen Krabben zu jagen und dann in sein eigenes Revier zurückzukehren.
Die Königsdisziplin der Oktopusse ist jedoch ihre Tarnfähigkeit: In Sekundenbruchteilen wechseln sie die Farbe und Struktur ihrer Haut, lassen je nach Entfaltung ihres Körpers Muster auf der Haut entstehen und passen sich so ihrer Umgebung an. Dabei reagieren sie auf feinste Lichtunterschiede, die sie über ihre Haut wahrnehmen. Dank ihrer Wirbellosigkeit ist es ihnen zudem möglich, durch kleinste Öffnungen zu gleiten und sich so in für andere Tiere unzugänglichen Höhlen zu verstecken.
Wer hätte also bessere Voraussetzungen, um im vorliegenden Spiel erfolgreich Spass zu haben?
Eine wunderbare Dokumentation über Oktopusse, ihre Besonderheiten, ihre Ähnlichkeit mit dem Menschen und was daraus entstehen kann findest du auf Netflix unter dem Namen "My Octupus Teacher". Wirklich sehenswert und bewegend.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Oktopusse
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraken
https://www.sueddeutsche.de/wissen/oktopusse-die-aliens-sind-unter-uns-1.3443913
https://www.nature.com/articles/d41586-020-03041-6
https://www.youtube.com/watch?v=mFP_AjJeP-M
https://de.wikipedia.org/wiki/Mimikry